Willkommen - Thüringer Entomologenverband

Landesfachausschuss Entomologie beim NABU Thüringen

Schwalbenschwanz. Foto: R. Bellstedt
Schwalbenschwanz. Foto: R. Bellstedt

 Die Mitglieder des Thüringer Entomologenverbandes reihen sich ein unter die vielen Freunde der Natur. Wir wissen, dass die mehr den je im Fokus stehenden Insekten nur in einer intakten Natur ihr Auskommen haben. Während man aber beispielsweise über die 205 Brutvogelarten Thüringens relativ viele Aussagen zu Verbreitung, Ansprüchen an den Lebensraum und Populationsgröße machen kann, kennen wir über die schätzungsweise 20.000 Insektenarten Thüringens oftmals nicht mal ihre Verbreitung im Freistaat. Als Fachausschuss des NABU Thüringen wollen wir dies ändern.

 

In diesem Jahr bieten wir wieder eine Vielzahl naturkundlicher Exkursionen in die Natur an, bei denen Sie Gelegenheit haben, die artenreiche Tier- und Pflanzenwelt vor Ihrer Haustür kennen zu lernen. Wir freuen uns auf Sie und viele schöne gemeinsame Beobachtungen!

  

Wenn Sie sich vorstellen können für die Natur hier in Musterstadt aktiv zu werden, schauen Sie doch einmal bei unseren monatlichen Treffen vorbei. Weitere Informationen erhalten Sie beim Vorstand oder indem Sie über unser Kontaktformular mit uns in Verbindung treten.


120. Tagung der Thüringer Entomologen

Mehr Informationen zur Tagung >>>


Südwestdeutscher Insektenkundetag

19.10.2024 Mainz


Der Schutz der Artenvielfalt duldet keinen Aufschub

NABU Thüringen fordert zum Internationalen Tag der biologischen Vielfalt am 22.Mai 2024: Mähwahn an Straßenrändern beenden!

 

Jena - Zum Internationalen Tag der biologischen Vielfalt am 22.05.2024 fordert der NABU Thüringen, den Mähwahnsinn an Straßenrändern zu beenden. Nach Ansicht des Verbandes reagiert das Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft viel zu langsam auf eine im Jahr 2022 eingereichte Petition und die damit verbundene Handlungsempfehlung des Petitionsausschusses des Thüringer Landtages zur insektenfreundlichen Bewirtschaftung von Bundes- und Landesstraßen. „Seit der Petition ist viel zu viel Zeit vergangen und gerade jetzt geht das übertriebene Mähen der Straßenränder wieder los. Für die Artenvielfalt bedeutet das erneut einen dramatischen Verlust, wenn Insekten, Amphibien, Vögel und andere Kleintiere an 4.000 Kilometern Bundes- und Landesstraßen zerhäckselt werden“, sagt Ronald Bellstedt, Sprecher des Landesfachausschusses Entomologie im NABU Thüringen. "Aus unserer Sicht schiebt das Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft die Umsetzung der Handlungsempfehlungen des Petitionsausschusses des Thüringer Landtages auf die lange Bank. Der Schutz der biologischen Vielfalt duldet aber keinen Aufschub.“ 

Der Petitionsausschuss hat unter anderem vorgeschlagen, die Mähbreite auf Intensivflächen unter Berücksichtigung der Gewährleistung der Verkehrssicherungspflicht, wo immer möglich, deutlich von vier auf einen Meter zu reduzieren. „Ich habe aber selbst wieder beobachtet, dass an vielen Stellen unnötig zu breit gemäht wird. Oft sogar bis direkt an die Kulturen der angrenzenden Felder“, sagt Ronald Bellstedt. „Das darf nicht sein. Die Artenvielfalt ist akut bedroht und sichert unser aller Überleben. Ihr Schutz darf nicht nur ein Lippenbekenntnis der Politik sein, mit dem man sich gerne schmückt.“ Der NABU Thüringen fordert das Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft auf, seine Verantwortung ernst zu nehmen und die notwendigen Änderungen für eine insektenfreundliche Mahd der Straßenränder umgehend umzusetzen. 

Hintergrund

Seit 2001 wird der 22. Mai als Internationaler Tag der biologischen Vielfalt gefeiert. Er erinnert an den 22. Mai 1992, an dem der Text des Übereinkommens über die biologische Vielfalt offiziell angenommen wurde. Dieses Jahr veranstaltet der NABU erstmals rund um den Internationalen Tag der biologischen Vielfalt bundesweite Aktionstage zur biologischen Vielfalt, die vom 20. bis 30. Mai 2024 stattfinden. Ziel ist es, die Öffentlichkeit für die Biodiversitätskrise der Natur zu sensibilisieren und für politische und individuelle Anstrengungen zum Schutz der biologischen Vielfalt zu werben.


Weniger Mähen für die Artenvielfalt

Zum Weltbienentag am 20. Mai fordert der NABU Thüringen mehr Schutz für Wildbienen und das Mähverhalten zu ändern

 

Jena – Zum Weltbienentag macht der NABU Thüringen auf den Rückgang der Wildbienen aufmerksam und fordert das Land Thüringen und die Menschen auf, sich mehr für den Schutz dieser Insekten einzusetzen. Laut Roter Liste Thüringens gibt es im Freistaat derzeit 416 Wildbienenarten. Davon gelten 43 als ausgestorben oder verschollen, 72 Arten werden „als vom Aussterben bedroht“ geführt, 61 gelten als „stark gefährdet“ und 56 Arten werden in der Kategorie „gefährdet“ geführt.

 Für den Schutz der Wildbienen kann allerdings jeder etwas tun, weiß Ronald Bellstedt ein Insektenexperte des NABU Thüringen zu berichten: „Zum Beispiel könnte das Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft endlich eine insektenfreundliche Bewirtschaftung der Straßenränder umsetzen. Straßenränder werden viel zu oft und auf zu viel Fläche mit insektenzerstörender Mähtechnik gepflegt. Straßenränder müssen nicht mehrere Meter breit gemäht werden. Um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten, reicht es, einen Streifen in einer Breite eines Mähwerks direkt am Weg oder der Straße zu mähen. Ähnliches gilt für Wiesen, Randstreifen und Säume an Wegen und Bächen. Ein derartig insektenschädlicher Umgang mit so wichtigen Biotopen ist einer der Treiber des Artenverlustes.“

 Der NABU Thüringen empfiehlt aber auch Gartenbesitzerinnen und Gartenbesitzern den Rasenmäher öfter im Schuppen stehen zu lassen. „Wer nur die Wege mäht oder auch mal gar nicht, der kann sich über mehr Blüten und Wildbienen und Co. in seinem Garten freuen. Diejenigen, die zusätzlich ihren Garten mit Blühpflanzen bereichern möchten, können gebietsheimisches Saatgut einsäen. Einfach den bestehenden Rasen punktuell freilegen, Samen ausbringen und beobachten was sich tut“, sagt Ronald Bellstedt. Für die mutigen unter den Gartenfreundinnen und Gartenfreunden empfiehlt der NABU Thüringen einige Ecken im Garten als Wilde Inseln über einen längeren Zeitraum stehen zu lassen.

 Aus Sicht der Naturschützer müssen aber auch in der intensiven Landwirtschaft noch mehr Wege gefunden werden, um die Artenvielfalt zu erhalten und zu fördern. Zum Beispiel werden landwirtschaftlich genutzte Wiesen heute bis zu fünf Mal im Jahr gemäht, das Gras wird mitsamt Insekten meist in praktische Siloballen verpackt. Damit sich auf diesen intensiv genutzten Flächen Wiesen-Margerite, Acker-Witwenblume oder Schafgarbe entwickeln können, müssen die Pflanzen blühen und aussamen  können. Günstig wäre ein später Schnitt je nach Standort und Entwicklungsstand der Wildpflanzen möglichst nicht vor Mitte Juni. Der Einsatz von schonender Mähtechnik mit einem Balkenmäher würde dafür sorgen, dass weniger Wiesenbewohner bei der Ernte sterben.

 

Fünf Tipps für insektenfreundliche Wiesen

• Später Schnitt, je nach Entwicklungsstand der Wildpflanzen möglichst nicht vor Mitte Juni, und das Schnittgut abräumen

• Nicht alles auf einmal mähen, sondern in Abständen von zwei bis drei Wochen

• Ränder und Säume an Wegen, Straßen, Wäldern und Bächen als Rückzugsraum erhalten

• Mindestens zwölf Zentimeter Wuchshöhe stehen lassen, so können Insekten überleben

• Wenn möglich Sensen oder Balkenmäher nutzen

 

Weiter Infos unter: www.NABU-Thueringen.de

 

Hintergrund

Seit 2018 wird der Weltbienentag gefeiert. Ausgerufen hat ihn die UN auf Initiative Sloweniens. Der am 20. Mai 1734 geborene, slowenische Hofimkermeister Anton Janscha gilt als Erfinder der modernen Imkerei. Der Tag soll auf die wichtige Rolle der Bienen als Bestäuber und ihre Gefährdung hinweisen.


Thüringer Entomologenverband reicht Petition im Landtag ein

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Bitte um Mithilfe - Meldung von Weinhähnchen

Weinhähnchen-Männchen. Foto: D. Klaus
Weinhähnchen-Männchen. Foto: D. Klaus

Seit 2015 sind die ersten Nachweise des Weinhähnchens (Oecanthus pellucens) auch aus Thüringen bekannt! Hauptvorkommen sind derzeit im Erfurter Stadtgebiet und im Altenburger Land.

Ihr Verbreitungsschwerpunkt lag ursprünglich in Südeuropa – doch seit Ende der 1980er Jahre wird eine rasante nördliche Arealausweitung beobachtet. Während es in den benachbarten Bundesländern Sachsen-Anhalt und Sachsen in den letzten Jahren gebietsweise eine explosionsartige Ausbreitung des Weinhähnchens gab, scheint sich die Art in Thüringen nur langsam zu etablieren. 

Der relativ laute Grillengesang ähnelt dem des Heimchens, und wird vorwiegend in der Dämmerung bis nachts vorgetragen, zumeist aus Büschen und von Bäumen. 

Um die Ausbreitung in Thüringen zu dokumentieren, sind Nachweise (wenn möglich mit Foto) zum Weinhähnchen von großem Interesse.

Bitte melden Sie uns Ihre Beobachtungen: 

Kathrin Worschech      worschech@mauritianum.de

Mathias Krech                libellula@arcor.de

Günter Köhler                Guenter.Koehler@uni-jena.de

Aufruf zur Meldung des Oleanderschwärmers

Raupe des Oleanderschwärmers. Foto: R. Bellstedt
Raupe des Oleanderschwärmers. Foto: R. Bellstedt

Immer häufiger wird in Thüringen nun auch der Oleanderschwärmer gesichtet. Im Gegensatz zu anderen Wanderfaltern bleibt er aber ein noch seltener Gast.

Daher bittet der Thüringer Entomologenverband um Hinweise zum Vorkommen des bis zu 12 cm großen Schwärmers.  Meist fallen aber zuerst die bis zu 130 mm langen Raupen an u.a. Heckenkirschen, Petunien oder Oleander auf. Bestimmungshilfe leistet das Lepiforum >>>

Meldungen an: ronald.bellstedt@t-online.de

Gottesanbeterin gesucht! Der TEV sucht Funde und Vorkommen der Neulinge.

Gottesanbeterin. Foto: M von Bronewski
Gottesanbeterin. Foto: M von Bronewski

 

Kaum hat der warme herbstliche Spätsommer begonnen, erscheinen in Feld Flur und Garten die gefräßigen Gottesanbeter. Aufgrund von Farbe und ihrem starren Verhalten bleiben sie uns Menschen meist verborgen.

Nur wenn ein Tier auffliegt oder sich an die Hauswand oder das Auto setzt, fallen die ungewöhnliche Kopfform und die Körpergröße von bis zu 5 cm schnell ins Auge. Das erwachsene Tier im Herbst ist leichter zu entdecken als die Larvenstadien im Frühjahr.

Die mit "Dolchen" ausgestatteten Vorderbeine der skurrilen Gottesanbeterin (bei uns meist Mantis religiosa) dienen dem Ergreifen und Festhalten der Beute. Zuweilen trifft es dann auch die eigenen Männchen... Die europäische Gottesanbeterin breitet sich aufgrund der Klimaerwärmung seit Jahren weiter nach Norden aus. Thüringen hat sie seit mindestens vier Jahren für sich entdeckt. Bei der Erfassung kann jeder mithelfen. Ein Foto, dass neben der Größe und dem Kopf v.a. auch die Vorderbeine zeigen sollte, reicht als Beleg. Dazu bitte auch die genaue Ortsangabe, Datum und Name des Fotografen. Meldungen bitte an: matthias.hartmann@erfurt.de

Tote Exemplare können im Naturkundemuseum Erfurt, Große Arche 14, abgegeben werden. 


Liebe Mitglieder/innen des Thüringer Entomologenverbandes e.V.,

 

um die Arbeit des Vorstandes zu erleichtern, die Kommunikation innerhalb des Vereins zu optimieren und um die, in regelmäßigen Abständen ansteigenden Portokosten, wenden wir uns hiermit an euch:

Zum Einen möchten wir alle, die dies noch nicht getan haben, aufrufen, darüber nachzudenken, ob die Erteilung einer Einzugsermächtigung für den Mitgliedsbeitrag gewünscht ist. Wie schnell vergisst man, den Beitrag zu überweisen und dann müssen Erinnerungen bzw. Mahnungen geschrieben werden. Durch eine Einzugsermächtigung, die jederzeit widerrufen werden kann, entfällt das alles. Die Mitgliedschaft im Verein ist (außer bei den Ehrenmitgliedern) auch mit der regelmäßigen Zahlung des Jahresbeitrages verbunden und erlischt bei zweimaligem Ausbleiben automatisch.

 

Gleichzeitig möchten wir alle Mitglieder/innen, die eine Einzugsermächtigung bereits erteilt haben, darum bitten, Veränderung des Kontos rechtzeitig zu melden.

 

Des Weiteren möchten wir an die Möglichkeit erinnern, in den Verteiler der Rundmail aufgenommen zu werden. Alle wichtigen Informationen erreich Sie7 euch so schneller und auch die Einladungen zu den Tagungen kommen umgehend per E-Mail. Das würde nicht nur die Druckkosten etwas senken, sondern v.a. Portokosten und Zeitaufwand.

 

Bei Interesse bitten wir um Information an andreas.kopetz@t-online.de