Ab Mitte April sind bereits die ersten männlichen Langhornbienen an den Blüten von Schmetterlingsblütlern, vor allem an Zaunwicke (Vicia sepium) zu beobachten. Die auffallend langen Fühler ragen über den Körper hinaus und liegen beim Blütenbesuch wie beim Ziegenbock über dem Körper. Es gibt bei uns mehrere Arten, wobei die zweite häufigere Art erst später im Jahr erscheint. Im Gelände sind sie kaum zu unterscheiden. Die Fühler der später schlüpfenden Weibchen sind viel kürzer, so dass die Artzugehörigkeit erst bei der Begattung offensichtlich wird. Von Körperbau und Färbung ähneln diese Wildbienen unserer Honigbiene.
Lebensweise
Nach der Begattung graben die Weibchen an freien Bodenstellen Röhren in den Boden, in welchen Nestkammern angelegt werden. In diese Zellen wird ausschließlich Pollen von Schmetterlingsblütlern eingetragen. Dort wo die Zaunwicke in unserer Landschaft noch wachsen darf, findet man oft auch Langhornbienen als Bestäuber. Die Bestände der Wildbiene haben abgenommen. Ursache ist zuerst, dass es immer weniger Wiesen mit Zaunwicken oder anderen Schmetterlingsblütlern gibt. Weiterhin fehlen oft passable Nistplätze in wenigen hundert Metern Entfernung. In einigen Bundesländern steht die Art bereits auf der Roten Liste. In Thüringen wurde die Art auf etwa 40 Standorten nachgewiesen.
Diese eigentlich in den Tropen beheimatete Libelle wurde erstmals 2019 in Brandenburg auch mit Entwicklungsstadien nachgewiesen. Die Wanderlibelle profitiert also von dem immer schneller voranschreitenden Klimawandel und gehört somit zu den etablierten Neubürgern Deutschlands. Die Art ist sonst weltweit verbreitet. Besonders spektakulär dabei der Libellenzug auf den Malediven im Oktober. Dort treten sie häufig in Schwärmen von Millionen Tieren auf, welche auf dem weiten Weg von Indien übers Meer oft mehr als 3500 km zurücklegen. Das Aussehen der Art ist eher unscheinbar. Sie kann leicht mit den bei uns vorkommenden Heidelibellen verwechselt werden.
Lebensweise
Gerade weit fliegende Libellen wie die Wanderlibelle brauchen in der Landschaft Pfützen, Tümpel, Teiche und andere Feuchtgebiete mit offenen Wasserflächen. Sie besiedelt gern Gewässer, die durch das Wetter nur kurz gefüllt werden. In den Tropen fliegt sie daher den Wetterfronten hinterher.
Die Eiablage der Wanderlibelle findet im Tandem statt. Das Männchen sitzt oben am Weibchen. Dieses wirft mit wippendem Abdomen auf der Wasseroberfläche ca. 500 bis zu 2000 Eier ab. Entsprechend der Lebensdauer der Gewässer haben die Larven eine sehr kurze Entwicklungsdauer von 5-9 Wochen.
Fotos: E: Friedrich
Aufmerksame Wanderer finden im Spätsommer oder Herbst auf dem Weg öfter große braune, behaarte Raupen von etwa 6 cm Länge, die sich sehr rasch in der Vegetation vorwärts bewegen. Es sind die namensgebenden Larven des Schmetterlings auf der Suche nach einem Überwinterungsplatz am Boden. Die Art ist auf der gesamten Nordhalbkugel in der gemäßigten Zone zu Hause. Aufgrund der nachtaktiven Lebensweise ist der auffallende Schmetterling allerdings kaum zu Gesicht bekommen. Allerdings fliegt er nachts gern Lichtquellen an, die oft zu Todesfallen werden.
Lebensweise
Nach Schlupf und Begattung im Sommer legt das Weibchen ab Juli blauweiße Gelege an der Unterseite von vielen unterschiedlichen Pflanzen ab. Dazu gehören Ampfer (Rumex spec.), Brennesseln (Urtica spec.), Himbeeren, Brombeeren (Rubus spec.) oder auch Weiden (Salix spec.). Die Raupen überwintern am Boden an geschützten Stellen. Sie verpuppen sich im folgenden Jahr von Juni bis Juli in einem dichten, mit Haaren vermengten Gespinst am Boden zwischen Stängeln. Die Falter schlüpfen von Juli bis August.
Die Art ist durch das Bundesnaturschutzgesetz besonders geschützt. Sie gilt als hochempfindlicher Bioindikator für naturnahe Lebensräume und steht auf der Vorwarnliste der Roten Liste gefährdeter Tierarten der Bundesrepublik Deutschlands.
Fotos: Larve - W. Kleinsteuber. Exuvie, Subimago & Imago - R. Bellstedt.
Die zarten Eintagsfliegen fliegen i.d.R. in der Nähe ihrer Schlupf-Gewässer umher, da sie keine guten Flieger sind. Sehr charakteristisch werden die Flügel beim Sitzen über dem Körper nach oben zusammengelegt. Der Hinterleib trägt 2-3 fadenförmige Flügel. Die Dänische Eintagsfliege ist mit einer Körperlänge von 15-25 mm ein großer Vertreter dieser Insektenordnung. Die Schwanzfäden können noch länger werden. Die Art ist im Gelände kaum von ähnlichen Verwandten zu unterscheiden. Sie kommt in ganz Europa vor und besiedelt saubere Bäche, Flüsse oder stehende Gewässer. Die Imagines fliegen nur wenige Tage (Name!) von Mai bis September, vor allem im Juni.
Lebensweise
Die stammesgeschichtlich uralten Lebewesen verbringen als Larve mindestens 2 Jahre am Boden der Gewässer, wo sie sich auf der Suche nach organischem Material durch das Substrat graben. Dort häuten sie sich bis zu 30-mal. Im Endstadium bildet sich in der Larvenhaut eine Luftschicht, die sie an die Oberfläche trägt. Aus der erwachsenen Larve schlüpft dort ein „Subimago“, welches zwar fliegen kann, aber sich noch nicht paaren kann. Dies passiert erst nach der nächsten Häutung. Dann kann sie nicht mehr fressen und hat nur noch die Aufgabe, für Nachwuchs zu sorgen. Das Männchen umklammert das Weibchen zur Begattung. Zur Eiablage fliegt das Weibchen danach im Zickzackkurs übers Wasser und taucht ihre Hinterleib-Spitze hinein, um tausende Eier abzulegen. Nach dem Schlupf bilden die Larven Kiemen aus und verbringt ihr Leben im Gewässerboden.
Diese Art gehört zu Familie der Kurzflügelkäfer (Staphylinidae). Als gemeinsames Merkmal besitzen Kurzflügelkäfer einen langestreckten Körper mit verkürzten Flügeldecken (Elytren), so dass der Hinterleib weitgehend unbedeckt bleibt. Die Flügel müssen daher effektiv unter den kurzen Elytren zusammengefaltet werden. In Thüringen wurden bisher 1149 Arten Kurzflügler festgestellt (2012), daher ist anzunehmen, dass diese Art vom Laien nur schwer zu identifizieren ist. Der Käfer ist wie viele Kurzflügelkäfer schwarz und glänzend und hat eine Körperlänge von bis zu 11 mm.
Die ist ganzjährig in Naturhöhlen, Bergwerksstollen und Felsenkellern nachzuweisen. Man kann man davon ausgehen, dass er dort stabile Populationen bildet.
Lebensweise
Ihre Nahrung erbeuten Höhlen-Raubkäfer regelmäßig in sich zersetzendem organischen Material wie Totholz oder Dung. Hier jagen sie beispielsweise nach Insektenlarven, kleinen Fluginsekten und Springschwänzen. Auch Pilzgeflecht dient ihnen als Nahrungsquelle. Die Tiere sind in der Streulaubschicht von Waldgebieten, in Kleinsäugerbauten und in unterirdischen Lebensräumen wie Höhlen, Kellern oder Stollen ganzjährig zu finden. Die Art gilt als besonders kältetolerant. Die ebenfalls räuberisch lebenden Käferlarven verpuppen sich zu einer dunkelgelben bis rötlich-braunen, etwa 6 mm langen Puppe.